Am 8. Juni 2009 gründete sich der Verein Jüdisches Kulturerbe im Kraichgau e.V. Die Vorgeschichte reicht ein ganzes Jahrzehnt zurück. Im Jahr 1999 formierte sich an der Realschule Waibstadt das Projekt Judentum im Kraichgau. Zielsetzung engagierter Schüler und Lehrer war und ist noch heute, die jüdische Geschichte des Kraichgaus zu erforschen und zu dokumentieren. Diese Arbeit fand inzwischen überregional hohe Anerkennung und wurde mit Preisen ausgezeichnet.
Die Projektgruppe Judentum im Kraichgau setzte sich seit Beginn ihres Bestehens auch für die Bewahrung des Mausoleums in Waibstadt ein. Auf Grund des fortschreitenden Verfalls des Gebäudes und des damit verbundenen akuten Handlungsbedarfs erfolgte auf Initiative der Projektgruppe die Gründung des Vereins Jüdisches Kulturerbe im Kraichgau e.V. Zum Erhalt des Mausoleums – und weiterer jüdischer Kulturgüter der Region – wurde damit eine breitere Basis und eine angemessene Plattform geschaffen.
Die Zielsetzung des Vereins Jüdisches Kulturerbe im Kraichgau e.V. verdeutlicht sich durch § 2 (1) der Satzung:
„Zweck des Vereins ist der Erhalt jüdischen Kulturgutes in Waibstadt und Umgebung, insbesondere der Erhalt des von Dr. Hermann Weil errichteten Mausoleums in Waibstadt.Dazu gehört die Erforschung und Dokumentation der Geschichte jüdischer Familien im Kraichgau, insbesondere der Familie Weil. Außerdem sieht der Verein seine Aufgabe darin, schulische Bildungs-, Jugend- und Projektarbeit im Bereich jüdischer Kultur und Geschichte des Kraichgaus zu unterstützen – beispielsweise durch Öffentlichkeitsarbeit, Freizeitaktivitäten, Workshops und Förderung von Bildungstourismus.“
Die vollständige Satzung steht als Download zur Verfügung.
Die Gründungsversammlung verdeutlichte, dass der neu gegründete Verein großen Wert auf die aktive Mitarbeit Jugendlicher legt und deren verantwortungsbewusstes Handeln fördert. Unter den 28 Gründungsmitgliedern waren zwölf Schüler. Zwei Jugendliche wurden als stimmberechtigte Beisitzer in den Vorstand gewählt.